IT'S NOT ABOUT HOW HARD YOU HIT

1.8.16

Wann wurde euch zum ersten Mal gesagt, ihr solltet so langsam wissen, was ihr wollt? 
In der Schule war diese Frage gefühlt von Anfang an ein Thema und ab der Oberstufe auch für meine Familie. Damals habe ich die Antwort darauf gerne noch ein wenig herausgezögert und mich davor gedrückt. Als die Schule dann letztes Jahr aber aus war, hat es bei mir Klick gemacht.


Nahezu jeder wünscht sich für später ein schickes Haus mit Garten, mindestens einem Auto, eine kleine Familie und einen Job, der ihn glücklich macht. So klischeehaft geht es auch mir. Natürlich ist das alles noch Ewigkeiten hin und viele Im-Jetzt-Lebenden würden wahrscheinlich predigen, dass ich mir um sowas noch gar keine Gedanken machen brauche.

Aber meine Großeltern haben mir immer gesagt: wenn du etwas erreichen willst, dann musst du auch etwas dafür tun.

Und ich glaube, diese Arbeitsmoral habe ich nach über einem Jahr endlich verinnerlicht. Es war ein langer Prozess, in dem ich lernen musste, dass es die große weite Welt nicht interessiert, was mit mir ist und dass da draußen erst recht niemand auf mich als Journalistin wartet. Das war oft sehr niederschmetternd, wenn meine Arbeit kritisiert wurde, ich mit meinem Umfeld nicht zurechtkam und sehr oft überfordert damit war, alles unter einen Hut zu kriegen. Ich war mehr als einmal an dem Punkt angelangt, alles hinzuschmeißen, aufzugeben und den einfachen Weg zu gehen. Natürlich habe ich mich auch oft gewehrt und nicht alles mit mir hab machen lassen. Jedoch kam mir irgendwann die Einsicht, dass ich einfach nicht in der Position war Ansprüche zu stellen. Ich war eine Abiturientin, grade mal 18 und hatte Führerschein. Mehr hatte ich nicht vorzuweisen und das hatte mir bis dahin auch immer gereicht. 

Und dann hat es 'Klick' gemacht.

Anstatt aufzuhören und mich unterbuttern zu lassen, habe ich mich gegen den einfachen Weg entschieden und gedacht "Jetzt erst Recht". Jetzt komme ich schon ins dritte Semester, habe zwei Jobs und babysitte noch nebenbei, finde ab und zu noch Zeit für Yoga und meine Freunde. Und bei einem meiner Jobs kann ich mich voll und ganz dem Schreiben widmen und meinem Traum näher kommen. Letztens hat mich sogar eine Frau angesprochen, dass sie mich sofort erkannt hätte und ich immer so schöne Artikel schreiben würde. Und das ist es, was ich will. Nach über einem Jahr Lernprozess passiert endlich etwas, dachte ich mir. Dabei ist schon die ganze Zeit etwas passiert. Ich weiß jetzt, wer ich bin und was ich will. Und ich weiß auch, dass ich mich nur noch mit Menschen umgeben möchte, die eine ähnliche Einstellung haben wie ich und ebenfalls wissen, was sie wollen. 

Wie Rocky Balboa gesagt hat: "Du und ich und auch sonst keiner kann so hart zuschlagen wie das Leben. Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann, es zählt bloß wie viele Schläge er einstecken kann und ob er trotzdem weitermacht."

Ich habe genug von den Sprüchen, dass das, was passieren soll, auch passieren wird. Genug von den Menschen, die ihr Leben vergammeln, nur weil sie zu bequem sind eine Entscheidung zu fällen. Genug von den Menschen, denen ich es nicht wert bin, etwas in unsere Beziehung zu investieren. Und genug von den Sprüchen und Fragen; "Wie machst du das nur, alles zu planen und unter einen Hut zu bekommen?" oder "Du bist so selbstständig, wie gut du das alles hinbekommst". 
Für all diese Leute habe ich nur noch eine Antwort: Um alles so hinzubekommen muss man den Willen dafür haben, ehrgeizig sein und ein Ziel vor Augen haben. Nur deswegen kriege ich alles so hin, selbst wenn ich manchmal denke, ich werde es nicht schaffen. Aber das weiß man eben nie, bevor man es nicht versucht hat. Und lieber scheitere ich bei 100 Versuchen es mir selbst und allen anderen zu beweisen, als in meiner Comfort Zone zu bleiben, immer den einfachsten Weg zu wählen und nie an mir selbst zu wachsen. 

"Die Welt besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regenbogen. Sie ist oft ein gemeiner und hässlicher Ort. Es ist ihr egal, wie stark du bist. Sie wird dich in die Knie zwingen und zermalmen, wenn du es zuläßt. Wieviel man einstecken kann und trotzdem weitermacht. Nur so gewinnt man! Wenn du weißt, was du wert bist, dann geh hin und hol es dir. Aber nur, wenn du bereit bist die Schläge dafür einzustecken! Aber zeig nicht mit dem Finger auf andere und sag, du bist nich da wo du hinwolltest, wegen ihm oder wegen ihr, oder sonst irgendjemandem. Schwächlinge tun das! Und das bist Du nicht - Du bist besser!"

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