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2017 habe ich drei Monate in der Redaktion vom Göttinger Tageblatt verbracht. Und mein Fazit? Nie wieder Tageszeitung! Denkste. Nach meinem Bachelor dieses Jahr habe ich mich gefragt, was ich zwischendurch machen kann und habe mich mehrmals bei der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung (HiAZ) beworben, der Tageszeitung meiner Heimatstadt. Zwei Mal wurde ich abgespeist und beim dritten Mal wurde ich genommen - für vier Wochen im ganzen September.
Ich muss zugeben, vor meinem ersten Arbeitstag schlief ich schlecht. Aber es stellte sich heraus, dass meine Befürchtungen alle umsonst waren.
Was, wenn ich dieselben Erfahrungen mache, wie in Göttingen? Wenn ich nur wieder feststelle, dass dieser Job nichts für mich ist?
Als ich die Redaktion das erste Mal betrat, wurde ich begrüßt, die Leute stellten sich mir vor und ich bekam einen Tisch zugewiesen. Meinen Tisch, mit meiner Telefonnummer und meinem PC, mit einem eigenen Notizblock und einer eigenen Mappe. Ich fand das toll. Ich war willkommen, man hatte mich erwartet, ich wusste, wo mein Platz war und wo er die nächsten Wochen bleiben würde. Denn tatsächlich wechselte ich in den vier Wochen Praktikum nicht ein einziges Mal meinen Platz. Ich integrierte mich, mir selbst kam es so vor, als wäre ich schon immer da gewesen. Von vornherein wurde mir gesagt, was ich machen kann, was ich erwarten kann, wie Praktika bei der HiAZ in der Regel verlaufen, dass ich mit dem Firmenwagen fahren darf und wo ich was zu finden hatte. Es kam vielleicht zwei Mal vor, dass ich mir etwas erfragen musste. Ganz im Gegenteil zu Göttingen. Und ich war nach nur einer Woche froh, mich nochmal auf ein Praktikum bei einer Tageszeitung beworben zu haben.Was ist, wenn mich keiner mag, sie sagen, dass ich nichts kann?
Ich wurde von der Redaktion herzlich aufgenommen, fühlte mich vom ersten Tag an wie eine vollwertige Kollegin. Ich war nicht nur eine Praktikantin, ich gehörte dazu. Das Gefühl, was mir von den Mitarbeitern vermittelt wurde, war super. Und meine Arbeit war anscheinend auch super; Ich wurde oft gelobt, durfte viel allein übernehmen, mir wurde großes Vertrauen und Zutrauen entgegengebracht und ich war und bin dafür sehr dankbar.Was ist, wenn ich mich einen Monat lang täglich quälen muss, dorthin zu gehen?
Das war absolut nicht der Fall. Ich bin jeden Tag gern in die Redaktion gegangen, auch, weil ich fast jeden Tag wusste, was mich erwarten würde. In Göttingen verbarg sich meist hinter jedem Tag etwas neues, sodass ich mehr als oft ins kalte Wasser geschubst wurde. Das war einerseits eine gute Schule, andererseits hat mir manchmal die helfende Hand gefehlt, mich durchs Wasser wieder an Land zu ziehen. Diese Hand oder besser gesagt Hände - denn jeder in Hildesheim stand mir jederzeit gern zur Seite, hatte ich das Gefühl - gab es bei der HiAZ.Vielleicht spielt dabei eine Rolle, dass die Redaktion in meiner Heimatstadt kleiner ist, familiärer als in Göttingen. Vielleicht geht man in Hildesheim einfach organisierter, routinierter und hilfsbereiter mit Praktikanten um. Vielleicht lag meine schlechte Erfahrung in Göttingen auch mit daran, dass nicht nur der Job und die Leute neu für mich waren, sondern auch die Stadt. Aber auf jeden Fall fühlte ich mich bei der HiAZ wohl. Zumindest wohler als in Göttingen, auch wenn ich noch immer Kontakt zu einigen Redakteuren von dort habe.
Und jetzt? Was ist mein Fazit?
Tja. Ich wollte immer weg, raus aus Hildesheim, in einen großen Verlag, zu einer großen Zeitung, bekannt werden, gute Arbeit leisten. Und jetzt? Jetzt freue ich mich über jede Meldung, die mit kf in der Hildesheimer Allgemeinen steht. Jetzt bin ich stolz, über meine Stadt und was dort passiert, schreiben zu dürfen. Jetzt möchte ich klein anfangen, realistisch anfangen, stelle mir meine Zukunft hier eigentlich ganz schön vor. Jetzt macht mir der Beruf Spaß - mehr noch, er erfüllt mich. Und ich möchte weitermachen. Erstmal als freie Mitarbeiterin und bald hoffentlich als Volontärin.
"Ich hoffe, dass das alles klappt und du dir nicht zu viel aufgehalst hast", sagt Oma zu mir am Telefon. Tja, das hoffe ich auch.
Momentan befinde ich mich im sechsten und damit letzten Semester meines Philosophie-Studiums. Neben der Bachelorarbeit muss ich nur noch ein Essay, eine Klausur und eine mündliche Prüfung bestehen und dann pünktlich zu meinem 21. Geburtstag haben drei Jahre Studium endlich ein Ende.
Denkste.
Mein ursprünglicher Plan nach dem Bachelor war für sehr lange Zeit, dass ich mir die Welt anschaue und auf Reisen gehe. Der wurde jetzt vorerst auf Eis gelegt und statt Weltenbummeln werde ich jetzt tatsächlich sesshaft. Ich ziehe aus! Und ziehe mit meinem Robin zusammen. Nach mehr als zwei Monaten Wohnungssuche gründen wir ab Juni tatsächlich sowas wie eine gemeinsame Existenz. Und die Vorfreude ist riesig, kann ich euch sagen. Obwohl sich natürlich auch ein wenig Melancholie und Angst breit macht. Ich gebe dafür meinen ursprünglichen Plan auf, verzichte auf die Sicherheit im Elternhaus, brauche jetzt eine Perspektive in Hildesheim und Umgebung für die Zeit nach dem Studium und ganz so lange sind wir ja auch noch gar kein Paar.
Arbeiten, Praktika oder Master?
Dass ich keine Lust mehr aufs Studieren habe, ist ja allseits bekannt. Natürlich hat man als Student ja bekanntlich viel Freizeit, Freiheit und generell ein entspanntes Leben. So ging es mir jedenfalls die vergangenen drei Jahre. Aber mit dieser Freiheit ging auch viel Zeitverschwendung und Langeweile einher, dem ich gern ein Ende bereiten würde. Die langen Semesterferien habe ich so nie wirklich gebraucht und hätte ohne sie wahrscheinlich schon früher meinen Abschluss machen können.
Klar, ich bin erst 21 Jahre alt, wenn ich meinen Bachelor in der Tasche habe und habe so gesehen noch alle Zeit der Welt. Trotzdem würde ich gern arbeiten gehen oder zumindest Praktika machen. Drei Jahre Theorie waren genug für mich.
Das Problem dabei ist nur, dass in Hildesheim entweder keine großen Verlage oder Redaktionen ansässig sind oder diese weder Angestellte, noch Praktikanten oder Volontäre brauchen. Ich weiß gar nicht wieviele Bewerbungen ich schon für Hildesheim und Umgebung geschrieben habe, bisher sind fast nur Absagen oder Vertröstungen gekommen. Mir scheint es, dass die meisten Unternehmen am liebsten junge Leute anstellen wollen würden, die aber schon 10 Jahre Berufserfahrung haben. Ohne Job gibt es aber keine Erfahrung. Und so dreht sich der Teufelskreis immer weiter.
Aus diesem Grund wird das Master-Studium zu einer ernsthaften Perspektive. Bock drauf hin oder her - es ist hundert Mal besser als nichts, bietet mir eine bessere Qualifikation und damit hoffentlich bessere Berufschancen und nebenbei bleibe ich privatversichert über meine Eltern und sie bekommen weiterhin Kindergeld für mich. Und selbst nach dem Master wäre ich erst 23 Jahre alt und damit immer noch jung genug, um den Rest meines Lebens zu arbeiten.
Ganze zwei Master-Studiengänge kämen für mich in Frage: Medienwissenschaften in Braunschweig und Neuere deutsche Literaturwissenschaft in Hannover. Bewerben kann man sich erst ab dem 1. Juni. Ich werde trotzdem weiterhin Bewerbungen an Unternehmen, Redaktionen und Verlage schicken.
Was meine Weltreise betrifft, so nehme ich mir vor sie in Teilen zwischendurch so gut es geht zu machen. Meine Planungen habe ich alle aufgehoben und ich gebe meinen Traum bestimmt nicht auf.
Momentan sind die Umzugspläne allerdings an erster Stelle und es macht schon ziemlich viel Spaß sich um Einrichtung und Deko Gedanken zu machen. Die Bachelorarbeit darf dabei jedoch nicht unter den Tisch fallen und ich fühle mich momentan wie auf einem Drahtseil, weil ich allem und jedem irgendwie Gerecht werden muss und habe nicht selten ein schlechtes Gewissen, weil ich mich wie jetzt beispielsweise hinsetze und diesen Blogeintrag schreibe oder die neue Folge Riverdale gucken möchte, anstatt Theaitetos zum dritten Mal zu lesen.
Ich freue mich darauf, wenn die To Do-Liste wieder kürzer wird und ich weiß, wie es im Oktober weitergeht.
Vor zwei Jahren habe ich einen Post veröffentlicht über meine Bucketlist. Mittlerweile sind einige Dinge dazugekommen, während andere abgehakt werden konnten. Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr vor allem mit ein paar Orten, die ich besuchen möchte, voran komme. Wie auch im letzten Post über meine Lebensliste ist die Reihenfolge der Dinge völlig wahllos. Was habt ihr für Träume?
Orte, die ich besuchen möchte:
- die Harry Potter Welt in den WB Studios in London
Amsterdam (Anne Frank Haus, Van Gogh Museum)- Italien (unter anderem Caorle, Rimini, Venedig, Pisa, Rom, Neapel, Pompei, Positano, Capri, Mailand und Florenz)
- Schloss Versailles (Frankreich)
- Spanien (unter anderem Sevilla, Barcelona, Madrid)
- USA (den Grand Canyon, Philadelphia, San Francisco, L.A., Florida, New York, Las Vegas und Hawaii)
- die Karibik, Bahamas und die Malediven
- Neuseeland
- Australien
- den Macchu Pichu
- die Chinesische Mauer
- Japan
- Malta
- Griechenland
- Irland
Dinge, die ich tun möchte:
- heiraten
- ein Baby bekommen
- ein Haus bauen
- ein Selfie mit Toni Kroos
- Surfen lernen
- einen Roadtrip machen
- in die Südkurve der Allianz Arena
- auf ein Festival gehen (am liebsten aufs Coachella)
zu einem Spiel der deutschen Nationalmannschaftbei einer EM oder WMStandardtanz lernen- eine Safari machen
Spanisch lernen(einen) Artikel für eine bekannte Zeitung schreiben
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"Bis es wehtut" ist in vier große Kapitel unterteilt; Verletzt, Fake, Kaputt und Schmerzfrei. Durch sie führt Yavi durch unterschiedliche Stadien ihres Lebens, schreibt von Traumata, Selbstverletzung, Selbstbetrug, Essstörung, Sportsucht und ihrem riesigen Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Zuneigung. Für letzteres setzte sie sogar mehrmals ihre Gesundheit aufs Spiel, bis schließlich ihr Körper kapitulierte und ihrem Kinderwunsch im Weg stand. Das war der Wendepunkt in Yavis Leben, an dem sie alles veränderte und sich selbst zu schätzen und lieben lernte.
Wie sie das anstellte, kann man in ihrem Buch lesen. Sie gibt Tipps zur Ernährung, Sport und einem generellen Einklang mit sich selbst, damit sie eine gute Mutter für ihre zwei Söhne sein kann.
Ich persönlich verfolge Yavis Leben und Alltag schon seit geraumer Zeit über Instagram und ihren Blog mama moves. Deshalb würde ich mich selbst als Fan von dieser kleinen, aber starken, witzigen, charmanten und vor allem positiv eingestellten Frau bezeichnen. Mindestens seit Juli 2017 erwartete ich ihr Buch mit größter Vorfreude und Spannung und Mitte Februar durfte ich mein eigenes Exemplar endlich in den Händen halten. Was soll ich sagen? Ich habe es innerhalb weniger Tage verschlungen und durch dieses Buch viel über mein eigenes Leben, meinen Lebensstil und mein Verhalten gegenüber mir und meinen Mitmenschen nachgedacht. Und dafür bin ich Yavi sehr dankbar.
Seit kurzem mache ich selbst überhaupt mal Sport und nutze diese paar Stündchen in der Woche, um nicht an meinem Handy und damit auf Social Media unterwegs zu sein. Das habe ich beim Babysitten zwar auch schon so gemacht, aber durchs Training, Sportkurse und meinen Gang ins Solarium, den ich jetzt nach einer Ewigkeit endlich wieder aufnehme, nutze ich die Zeit um allein zu sein und einfach abzuschalten. Es geht mir nicht primär ums Abnehmen oder Trainieren oder knackig braun sein. Sondern um Zeit für mich und meinen Körper, um etwas zu tun, das mir gut tut. Durch Yavis Buch fühle ich mich darin mehr als gestärkt und ich kann es nur jedem empfehlen, der oft Selbstzweifel hat und versuchen möchte, den richtigen Weg für sich zu finden.